Nasennebenhöhlenentzündung Sinusitis
Die Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), die meistens mit einer Beteiligung der Nasenhöhle (Rhinosinusitis) einhergeht, ist eine entzündliche Veränderung der Schleimhäute in den Nebenhöhlen und beginnt wie eine Erkältung. In der Regel heilt diese spontan aus. Hält sie länger als 12 Wochen an, spricht man von einer chronischen Sinusitis. Typische Beschwerden sind eine erschwerte Nasenatmung und ein Druckgefühl im Kopf, beispielsweise in der Stirn oder im Kiefer. Die häufigsten Erreger bei Nebenhöhlenentzündungen sind Viren. Es kann jedoch zu bakteriellen Sekundärinfektionen der Nasennebenhöhlen kommen, die mit schwereren Verläufen einhergehen und antibiotisch behandelt werden müssen. Bei akuten Komplikationen oder chronischen Verläufen kann eine operative Therapie angezeigt sein.
Wie kommt es zu einer Nasennebenhöhlenentzündung Sinusitis?
Die Nebenhöhlen gehören zu den oberen Atemwegen und sind mit der Nasenhöhle verbunden. Sie bestehen aus mehreren Hohlräumen im knöchernen Schädel und lassen sich in paarig angelegte Stirnhöhlen, Kieferhöhlen und die Siebbeinzellen unterteilen. Dazu gehört auch die sogenannte Keilbeinhöhle, die hinter der Nasenhöhle liegt. Die Nasennebenhöhlen sind mit Schleimhaut ausgekleidet, welche auf ihrer Oberfläche feine Härchen trägt (sogenanntes „Flimmerepithel“). Die Schleimhaut produziert Sekret, welches mit dem Nasensekret über die Nase und den Rachen abfließt.
Kommt es – beispielsweise bei einem Infekt der oberen Atemwege wie einem Schnupfen – zum Anschwellen der Nasenschleimhaut, werden der Sekretabfluss und die Belüftung der Nasennebenhöhlen gestört, was wiederum eine Ausbreitung der Entzündung sowie Sekundärinfektionen mit Bakterien begünstigt.
Welche Krankheitserreger verursachen eine Sinusitis?
Die häufigsten Erreger sind Viren (zum Beispiel Rhino-, Corona-, und Influenzaviren), die für Infekte der oberen Luftwege verantwortlich sind. Bakterien wie Pneumokokken oder Haemophilus influenzae sind dagegen eher bei sekundären Entzündungen der Nasennebenhöhlen zu finden. In seltenen Fällen sind Pilze die Ursache.
Welche Risikofaktoren gibt es bei einer Nasennebenhöhlenentzündung ?
Der größte Risikofaktor für die Entstehung einer Nasennebenhöhlenentzündung ist eine Rhinitis, also eine Entzündung der Nasenhöhle, wie sie bei einem Schnupfen auftritt. Über die kommunizierenden Schleimhäute können sich Krankheitserreger in die Nebenhöhlen ausbreiten und dort eine Entzündung verursachen. Aber auch Infektionen im Bereich der Zähne können zu einer Verschleppung von Keimen in die Kieferhöhle führen. Nasenpolypen, vergrößerte Nasenmuscheln oder eine schiefe Nasenscheidewand verursachen Belüftungsstörungen und vermindern den Abfluss von Sekret der Nebenhöhlen durch die Nase. Betroffen von chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen sind dagegen eher Personen mit Allergien wie Heuschnupfen, Asthma bronchiale oder ASS-(Aspirin)Unverträglichkeit.
Was sind Anzeichen für eine Nasennebenhöhlenentzündung?
Als typische Beschwerden treten bei einer Nasennebenhöhlenentzündung zunächst wie bei einer Erkältung eine laufende und verstopfte Nase mit erschwerter Nasenatmung und allgemeines Krankheitsgefühl auf. Husten ist eher bei Kindern ein Symptom. Je nachdem, welche Nebenhöhlen betroffen sind, kommt es zu Schmerzen im Gesicht mit Druckgefühl im Bereich der Stirn, des Oberkiefers oder um die Augen, welche sich beim Bücken verstärken können. Manchmal sind auch Fieber und Kopfschmerzen begleitende Beschwerden. Nicht selten ist der Geruchssinn betroffen, was zu Riechstörungen führen kann. Symptome wie Fieber über 38 Grad Celsius, starke Schmerzen oder eine zweizeitige Verschlechterung des Krankheitsverlaufs liefern Hinweise auf eine mögliche Mitbeteiligung von Bakterien.
Bei chronischen Verläufen einer Nebenhöhlenentzündung sind die Symptome typischerweise milder ausgeprägt oder weniger charakteristisch und halten mehr als 12 Wochen an.
Können Komplikationen bei Nasennebenhöhlenentzündung auftreten?
In seltenen Fällen kann es als Komplikation einer Sinusitis zu einer Ausbreitung der Keime und der Entzündung kommen. Diese kann auf benachbarte Strukturen übergehen (Stirnbeinosteomyelitis, Beteiligung der Augenhöhle), aber auch die Hirnhäute betreffen (Meningitis) oder zu Hirnabszessen führen.
Wie wird die Diagnose einer Sinusitis gestellt?
Die Diagnosestellung der akuten Sinusitis erfolgt in der Regel klinisch. Das bedeutet, die Ärztin oder der Arzt erfragt zunächst die Symptome wie erschwerte Nasenatmung, Fieber und Gesichtsschmerz sowie mögliche Risikofaktoren. Bei der körperlichen Untersuchung wird überprüft, ob eine Druck- oder Klopfschmerzhaftigkeit über der Stirn- bzw. Kieferhöhle vorliegt und ob sich diese beim Vornüberbeugen des Kopfes verstärken. Mittels Nasenendoskopie kann der Arzt gerötete Schleimhaut und eitriges Sekret in der Nase bildlich darstellen. Im Falle einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung wird zusätzlich eine Schnittbildgebung (zum Beispiel eine Computertomografie) für die Diagnostik hinzugezogen.
Therapie und Prognose bei Nasennebenhöhlenentzündung
Da meistens Viren die Ursache sind, ist bei einer unkomplizierten, akuten Sinusitis eine symptomatische Therapie in der Regel ausreichend. Wie bei einem Schnupfen besteht aus der Anwendung von Nasenspülungen oder Nasenduschen mit Kochsalzlösung sowie pflanzlichen, schleimlösenden Wirkstoffen. Abschwellende Nasensprays oder -tropfen können den Abfluss des Schleims aus den Nasenebenhöhlen fördern und so die Atmung verbessern. Als Hausmittel bietet sich das Inhalieren heißer Dämpfe durch die Nase zur Beschwerdelinderung an. Gegebenenfalls kommen auch topische, nasale Steroide zum Einsatz. Analgetika wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen Fieber zu senken und wirken zudem schmerzlindernd.
Bei einer Sinusitis mit starken Schmerzen in Verbindung mit Fieber oder bei drohenden Komplikationen müssen zur Behandlung eventuell Medikamente mit Antibiotika vom Arzt verschrieben werden, um das Risiko von Komplikationen zu vermindern.
Auch bei der Behandlung chronischer Sinusitiden finden bevorzugt lokale Nasenspülungen mit physiologischer Kochsalzlösung Verwendung. Sprays mit Glucocorticoiden wirken zudem heilungsfördernd. Sollte die konservative Therapie nicht wirksam sein, kann ein operativer Eingriff versucht werden.
Die akute Nasennebenhöhlenentzündung besitzt eine hohe Spontanheilungsrate und dauert mehrere Tage bis Wochen an. Jedoch kann diese Erkrankung sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen immer wieder auftreten. Dagegen sind chronische Verläufe eher langwierig und gehen mit Einschränkungen der Lebens- und Schlafqualität einher. Hier liegt der Fokus primär auf der Symptomkontrolle und nicht auf der Heilung.
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