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Halsschmerzen – Ursachen und Behandlung

Meistens werden Halsschmerzen durch einen Infekt der oberen Atemwege, beispielsweise eine Erkältung oder eine Mandelentzündung, verursacht. Ein Schnupfen beginnt oft mit Halskratzen und kann bis zum Verlust der Stimme führen. Es gibt jedoch auch andere Gründe für Halsschmerzen. Dazu zählen Entzündungen der Speiseröhre, Sodbrennen oder auch verschluckte Fremdkörper. Begleitende Symptome wie Fieber und die Krankheitsgeschichte geben Hinweise auf die Ursache. Hausmittel wie z.B. Tee, feuchte Wickel oder Gurgellösungen können Linderung verschaffen.

Die häufigsten Ursachen bei Halsschmerzen

Akute Halsschmerzen halten maximal zwei Wochen an und sind in den meisten Fällen auf Infekte wie Erkältungen zurück zu führen. Man spricht im Fachjargon von der Rachenentzündung (Pharyngitis), bei Mandelentzündungen von der Tonsillitis. Am häufigsten sind Viren (z.B. Rhino-, Corona-, oder Adenoviren) die Auslöser, die zu einer Entzündung und Rötung der Rachenschleimhaut und zu Erkältungssymptomen führen. Bakterien wie Streptokokken machen etwa 20 Prozent der Erreger aus.

Häufige Krankheiten:

  • Atemwegsinfekte (Erkältungen) sind die häufigste Ursache von Halsschmerzen. Die Halsentzündung wird meist durch Viren verursacht und geht mit Beschwerden wie Kopfschmerzen, Heiserkeit, Husten und körperlicher Schonung einher.
  • Mandelentzündung (Tonsillitis): Entzündung der Gaumenmandeln. Diese sind geschwollen, gerötet und gelblich belegt. Nicht selten tritt Fieber auf.
  • Grippe (Influenza): Durch das saisonal auftretende Influenza-Virus verursacht. Meist treten zusätzlich Gliederschmerzen, Fieber und Kopfschmerzen auf.
  • Entzündung des Kehlkopfdeckels (Epiglottitis): Neben Schluckbeschwerden, Fieber und Stimmveränderungen muss insbesondere bei Kindern die Erstickungsgefahr bedacht werden!
  • Pfeiffer‘sches Drüsenfieber (Infektiöse Mononukleose): Diese Erkrankung betrifft vornehmlich Kinder und junge Erwachsene. Patienten berichten über ein starkes Krankheitsgefühl, geschwollene Lymphknoten, Halsweh und Fieber. Die Gaumenmandeln sind entzündet und gräulich belegt.
  • Diphtherie: Seit Einführung der Impfung gegen die verursachenden Bakterien ist diese Krankheit selten geworden. Sie kann unter anderem den Rachen oder den Kehlkopf betreffen. Bei systemischer Ausbreitung kann es zu ernsten Komplikationen kommen.

Chronische Halsschmerzen

Halten die Beschwerden länger als 14 Tage an, spricht man von chronischen Halsschmerzen. Diese gehen meistens ohne Anzeichen eines akuten Infekts, dafür mit Symptomen wie einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes einher. Es gibt eine Reihe möglicher Ursachen: chemische Reizungen wie Rauchen und Alkoholkonsum, wiederkehrende Mandelentzündungen, Sodbrennen, Belastungen der Stimmbänder, Entzündungen oder Verätzungen der Speiseröhre oder Luftröhre, nach Intubation, verschluckte Fremdkörper, aber auch Medikamente, Erkrankungen der Schilddrüse oder Tumore können zu Schmerzen und Schluckbeschwerden führen.

Was hilft gegen Halsschmerzen?

Da Halsweh meistens von durch Viren ausgelösten Atemwegsinfekten verursacht wird, kann man dieses nur symptomatisch behandeln. Antibiotika helfen bei viralen Auslösern nicht! Um die gereizten Schleimhäute zu schonen, bietet es sich an, weiche oder flüssige Nahrungsmittel wie Suppen, Joghurt, oder Brei zu essen. Wichtig ist auch, genug Flüssigkeit aufzunehmen.

Gegen Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, die häufig zusammen mit Halsschmerzen auftreten, können Medikamente helfen. Dazu zählen vor allem Schmerzmittel und fiebersenkende Präparate. Aber auch lokal schmerzlindernde Mittel in Form von Lutschtabletten oder Sprays können bei Halsschmerzen hilfreich sein und sind (meist rezeptfrei) in Apotheken erhältlich.

Liegt den Halsschmerzen eine bakterielle Infektion des Rachens zugrunde, muss ein Arzt oder eine Ärztin nach genauer Untersuchung eventuell Antibiotika verschreiben.

Hausmittel bei Halsweh

Neben Medikamenten gibt es eine Reihe von Hausmitteln, welche gut bei Halsentzündungen und Schmerzen wirken. Dazu gehören Halswickel und Gurgellösungen, aber auch Tee und bestimmte Lebensmittel.

Tees können durch die Wärme Linderung verschaffen und erleichtern das Trinken und Schlucken bei Erkältungen. Einige Wirkstoffe können zusätzlich den Rachenraum leicht desinfizieren und Entzündungen hemmen. Bei grippalen Infekten mit Halsweh haben sich Tees mit Ingwer, Salbei oder Königskerze bewährt.

Selbstgemachte oder in der Apotheke erworbene Gurgellösungen können das Wachstum von Bakterien im Rachenraum hemmen und Schmerzen im Hals lindern. Die oben genannten Tees kann man sowohl trinken als auch – wenn sie abgekühlt sind – mehrmals täglich gurgeln.

Warme oder kalte Halswickel werden häufig als wohltuend empfunden. Man kann beispielsweise ein feuchtes Tuch über den Hals legen und ein trockenes darüber. Das feuchte Tuch wird durch den Körper erwärmt und verschafft ein angenehmes Gefühl. Man kann den Wickel auch vorher mit heißem Wasser übergießen und nach dem Abkühlen vorsichtig an den Hals legen (Verbrennungsgefahr!).

Milch mit Honig ist ein Klassiker bei Halskratzen. Daneben sagt man Lebensmitteln wie Knoblauch entzündungshemmende Eigenschaften nach. Eis kann ebenfalls zeitweise Linderung verschaffen, indem es die Schleimhäute in Mund und Rachen kühlt.

Hausmittel haben ihre Grenzen. Sollten die Beschwerden sehr stark sein, zunehmen oder über einen längeren Zeitraum anhalten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Halsschmerzen bei Kindern

Kinder sind häufig von Halsschmerzen betroffen. Neben banalen Erkältungen muss man auch an Kinderkrankheiten wie Mumps, Masern und Röteln denken. Auch Mandelentzündungen (Angina tonsillaris) und Scharlach treten bei Kindern häufiger auf als bei Erwachsenen. Bei Symptomen, die auf eine ernste Erkrankung hinweisen, etwa hohes Fieber, starke Abgeschlagenheit oder Hautausschläge, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden. Oberstes Gebot bei Kindern ist die Aufrechterhaltung der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Atmung durch die Nase frei ist, um weiteres Austrocknen des Rachens zu verhindern. Hausmittel wie Tee oder Milch mit Honig und feuchte Halswickel können dabei helfen.

Wann sollte man einen bei Halsschmerzen einen Arzt aufsuchen?

Grippale Infekte bessern sich in der Regel nach einigen Tagen. Falls nicht oder treten zusätzlich Fieber, stark geschwollene Lymphknoten, schmerzhaft gerötete Mandeln oder sogar Atemnot auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Verschluckte Fremdkörper oder Insektenstiche im Mund-/Rachenraum können ein ernstzunehmender Notfall sein! Auch bei Refluxbeschwerden lohnt sich eine ärztliche Untersuchung.

ÄrztInnen erfragen die Symptome und achten bei der körperlichen Untersuchung auf einen geröteten Rachen, vergrößerte Mandeln, Eiter oder Schwellungen im Mund sowie möglicherweise geschwollene Lymphknoten oder typische Hautveränderungen bei Masern oder Scharlach. Anschließend kann z.B. die Anwendung eines Streptokokken-Schnelltests oder die Entnahme von Abstrichen aus dem Rachenraum die Entscheidung, Antibiotika zu verschreiben, unterstützen. Bei Verdacht auf einen Tumor oder einen Abszess kann die Überweisung zu einem Facharzt (z.B. HNO-Arzt) eingeleitet werden.

 

 

 

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